Aktuelle Analysen

Das Kapital wandert mal wieder, so dass selbst Karl Marx Tränen in die Augen bekommen würde. Die Aktien steigen, die Renten fallen (ergo steigen die Renditen).

Das hinterlässt Spuren in den Charts. Es sieht mir ja fast zu mustergültig aus. Der Bund-Future hat eine kaum zu übersehende Schulter-Kopf-Schulter Formation ausgebildet - und formgerecht vollendet. Damit ist die Tür gen Süden geöffnet.

Der S&P 500 lässt sich aufgrund seiner langen Historie wunderbar nach historischen Mustern untersuchen.Ein  bekanntes Muster sind die so genannten Gaps bzw Kurslücken.Vereinfacht ausgedrückt entsteht ein Aufwärts-Gap dann, wenn das heutige Tief über dem gestrigen Tageshoch markiert wird.Umgekehrtes gilt für Abwärts-Gaps. Das heutige Hoch liegt unter dem Tagestief von gestern.Gaps an Montagen sind besonders spannend. Über das Wochenende hat man sich viele Gedanken gemacht und packt diese montags in eine entsprechende Order.Deshalb bilden Montage auch oft Wochenextreme.

Der Dax hat sich - wie am Freitag hier avisiert - entschieden und die Alternative 1 gewählt: Rallye.

Per heute schließt der Xetra-Dax mit 3% im Plus und schiebt sich damit deutlich über die Nackenline bei (rund) 5.700 Punkten. Das Tief der Ausbruchskerze bei 5.652 Punkten dient fortan als "Make-Or-Break" Marke, welche das Bullen- vom Bärenlager trennt.

Der Dax hat sein (ambitioniertes) Kursziel von 5.650/5.700 Punkten erreicht und touchiert per heute damit die Nackenlinie der inversen S-K-S-Formation. Ein Überschreiten derselben hätte durchaus ein Folgesignal in Richtung 6.000 Punkten zur Folge. Aber der Reihe nach.Der Indikator im Bild unten ist der ADX-Trendintensitätsmesser. Erreicht er Levels von unter 15 steht in der aller Regel und der Historie folgend ein "Big Move" auf dem Programm. Allerdings kann nicht gesagt werden, in welche Richtung.

Die armen Goldbugs!

Das Metall verliert trotz Schuldenkrise und tendenzieller Weltuntergangsstimmung an (nominalen) Wert. Unfassbar, denn eigentlich waren 2.000 USD und mehr ausgemachte Sache. Sicher, Gold wird mal wieder manipuliert und von den Mächten des Bösen, also der Finanzelite, gedrückt, wenn es nach den Goldbugs geht.

Wie dem auch sei, Gold hat typischerweise im Oktober wenig Glanz. Die saisonale Auswertung der einzelnen Handelstage für den Crash-Monat zeigt, dass Gold kurz davor steht, seine saisonal schwache Phase zu beginnen.

Eine Gesamtbetrachtung der globalen Rohstoff- und Finanzmärkte offenbart dem geneigten Beobachter recht schnell, dass die ökonomische Realität sich im raschen Wandel befindet bzw eine andere ist, als noch vor ein paar Wochen.

Titelten die Zeitungen und Magazine in den letzten Monten eifrig mit dem Thema "Inflation", so sieht es meines Erachtens aktuell ganz gegenteilig aus - das Wort mit dem "D" bzw Deflation könnte schon bald die Schlagzeilen bestimmen - in einer Schuldenkrise, die mittlerweile auch Staaten fest im Griff hat, ist das nicht wirklich was besonderes.