The road to hell

 Übersetzt heißt dieses Sprichwort: Die Straße zur Hölle ist gepflastert mit guten Vorsätzen. Oder anders ausgedrückt: Wer Gutes will, der richtet mitunter erheblichen Schaden an. So geschehen in den Siebzigern Jahren in den USA. Damals wurde aufgrund von gut gemeinten Gesetzen zur Aufhebung der vermeintlichen Rassendiskriminierung im Finanzsektor die Saat für die aktuelle Finanzkrise ausgebracht.

Amerika 1974: Die Aufarbeitung der Rassenunruhen aus den späten 60er führt zu einem Umdenken in der Innenpolitik. Mit dem „Equal Credit Opportunity Act“ will der Kongress Farbige bei der Vergabe von Krediten subventionieren.

1977 verpflichtet das vom amerikanischen Kongress verabschiedete Antidiskriminierungsgesetz „Community Reinvestment Act“ die Banken, Kredite auch in Stadtbezirken zu vergeben, die ihren bisherigen Vergabestandards nicht entsprachen. Und im Jahr 1991 wird eine Regelung im Bankensektor ausgehebelt, die den Vergleich von Kreditverträgen nach Rassenzugehörigkeit ermöglichte. Diese beiden Regelungen hatten letztlich dazu geführt, dass Banken proportional mehr Kredite an Weiße als an Schwarze vergaben.

Der Versuch, den latenten oder offenen Rassismus in der amerikanischen Geschäftswelt zu beseitigen, führte aber letztlich dazu, dass Banken keine konservativen Kreditstandards mehr einhalten mussten oder durften. Die Folge waren massenhaft faule Kredite. Die regierungseigenen Banken Fannie Mae und Freddy Mac zeigen sich besonders eifrig bei der Kreditvergabe in Problembezirken.

Ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken. Auf diese Fakten wies jüngst die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ in einem brillianten Artikel über die große Philosophin Ayn Rand hin, die ich sehr bewundere.

Rand hatte ihre Jugend im revolutionären Leningrad verbracht, ihre Familie wurde von den Kommunisten doppelt diskriminiert, denn die Mutter war Jüdin und der Vater ein Apotheker und somit ein Klassenfeind aus der Bourgeoisie.

Rand vertrat die These, dass der Sozialstaat den Einzelnen bevormundet, damit rassistisch agiert und den Menschen wie ein unmündiges Baby behandelt – und dass er sich aus der Wirtschaft heraushalten soll, weil er nur Schaden anrichtet. Dem ist mit Blick auf die Kreditgesetze nichts, und wirklich gar nichts,  hinzu zu fügen.

Neuen Kommentar schreiben