Gummi-Razzia in China

Unbestätigten Presseberichten zufolge sprengten die Ermittler den Handel für Kautschuk. Was genau dort faul gewesen sein soll, ist nicht nach außen gedrungen. Wahrscheinlich ging es um Preismanipulationen.

 Jedenfalls ließen die Gerüchte über eine Untersuchung der chinesischen Börsenaufsicht im Kautschukhandel jüngst die Rohstoffnotierungen in Schanghai einbrechen. Kautschuk-Terminkontrakte fielen um 3,8 Prozent, zuvor hatten sie den höchsten Stand seit zwei Jahren erreicht. Die Preise von Kupfer , Zink und Aluminium büßten ein bis drei Prozent ein. Eine offizielle Mitteilung der Behörden gab es nicht.

Die "Securities Times" berichtete von den Ermittlungen der Chinese Securities Regulatory Commission (CSRC). Im Visier soll ein Kautschuk-Großhändler in der Provinz Zhejiang stehen – wahrscheinlich hat er versucht den Markt zu „cornern“ und die Lieferung von Ware zu verzögern.  Zhejiang Dadi Futures, ein Kautschuk-Großhändler in der gleichnamigen Region, sagte, ihm seien keine Untersuchungen bekannt.

China gewinnt auch als Handelsplatz für Rohstoffe an Bedeutung. Allerdings steht der noch junge Markt unter der laufenden Beobachtung der Regierung. Peking befürchtet, dass einige Akteure die Preise künstlich nach oben treiben und so der Volkswirtschaft, die wegen ihres rasanten Wachstums auf Rohstoffe angewiesen ist, Schaden zufügen.

Bleibt anzumerken, dass häufig lokale Politbonzen in die dunklen Geschäfte verwickelt sind. Ein Einfuhrstopp im Hafen hier, eine Untersuchung der Konkurrenz wegen Steuerhinterziehung dort – und schon trocknet der Gummi-Markt aus. Gegen ein kleines Kickback, versteht sich. Wenn also ein Großhändler ins Visier der Ermittler gerät, dann weil er es sich entweder mit einem roten Regionalboss verdorben hat. Oder weil Peking von oben gegen die Provinzfürsten vorgeht.

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