Kein klarer Kurs im Sturm

Nun hat sich meine Vermutung bestätigt: Ausgerechnet jetzt, wo immer mehr negative Nachrichten über die amerikanische Konjunktur auf den Markt treffen, wird klar, dass die Fed gespalten ist.

Die vor kurzem veröffentlichten Protokolle der Sitzung vom 10. August werfen ein zweifelhaftes Bild auf die Federal Reserve: Mindestens sieben der 17 Mitglieder im Entscheidungsgremium Federal Open Market Comitte stellten sich gegen neue Engagements der Fed im Markt. Der Punkt um den es ging, war das Reinvestment von Zinseinnahmen aus Anleihen.

Der Chef der New York Fed, William Dudley, der Präsident der Boston Fed, Eric Rosengren, und die Chefin der San Francisco Fed, Janet Yellen waren unter denjenigen, die dafür waren, noch stärkere Maßnahmen zu ergreifen, wie die „Washington Post“ berichtet.

Doch Kevin Warsh, Leiter der Dallas Fed und andere bezweifelten die Wirksamkeit von neuen Stimuli. Auch Thomas Hoenig, Chef der Kansas Fed, schloss sich diesem pessimistischen Blickwinkel an.

Ben Bernanke setzte schließlich den jüngsten Schritt durch, der weder Fisch noch Fleisch war: Die Fed reinvestiert das Geld aus den Anleihen, geht aber nicht weiter. Ein Kompromiss zur falschen Zeit. Mittlerweile haben die Börsen die Fed bestraft. Wenn die Notenbank nicht auf die immer drastischeren Signale aus der US-Wirtschaft reagiert, dann zieht sie den Boden unter den Märkten weg.

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