Ein Hallelujah gegen die Krise

Denn wenn der Job in Gefahr ist, kaufen die Leute keine neuen Schuhe – sondern polieren die alten Treter auf. Durch Zufall hat nun ein US-Wissenschaftler einen noch viel obskureren Zusammenhang entdeckt: In der Krise sind die Kirchen in Amerika viel voller als zu Boomzeiten.

 Jeden Tag blickt der Volkswirt Daniel Hungerman auf den Chart, den er sich in sein Büro in der University of Notre Dame an die Wand gepinnt hat. Eine Linie zeigt das Bruttoinlandsprodukt der USA seit 1972. Ziemlich spiegelbildlich verläuft die Kurve, welche die Kirchenbesuche im Land registriert. Der erstaunlich genaue Zusammenhang: Bei einem Wirtschaftshoch ist der Kirchenchart unten und umgekehrt. Die Kirchen sind also voll, wenn die Krise tobt.

 Nun stellt sich die Frage, warum das so ist. Einerseits suchen die Leute wahrscheinlich Schutz und Trost, wenn der Job wackelt oder wenn das Haus bald versteigert werden muss. Andererseits ist die Gemeinde einfach ein günstiger Zeitvertreib: Wenn die Wirtschaft boomt, gehen die Leute ins Kino. Wenn die Haushaltskasse leer ist, muss eben Bingo beim Pfarrer um die Ecke reichen.

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