Verkaufsschlager Schwarzer Schwan

So kannten die Europäer bis Ende des 17. Jahrhunderts nur weiße Schwäne – alles andere schien völlig unmöglich. Dann wurden schwarze Schwäne in Australien entdeckt. Nun ist daraus ein kleiner Boom in der Fondsbranche entstanden.Ein neuer Markt entsteht in den USA: Auf Drängen von Pensions- und Investmentfonds bieten immer mehr Finanzfirmen Fondsprodukte für die Absicherung von seltenen Risiken an.

Denn wenn der Schwarze Schwan einsegelt, werden bekannte Annahmen über den Haufen geworfen und das Chaos bricht aus. In Talebs Worten ausgedrückt heißt das, der Markt verlässt sich zu sehr auf Wahrscheinlichkeitsberechnungen.

An den Börsen kann das verheerende Folgen haben. Die Branche spricht dann über „Long Tail Risks“ – also Risiken, die am äußersten Ende der Wahrscheinlichkeitsverteilung auftreten. Der riesige US-Fondsanbieter Pacific Investment Management, besser bekannt als Pimco, will nun einen Fonds auflegen, der Investoren vor Rückschlägen von mehr als 15 Prozent schützt. Daneben bieten auch die Deutsche Bank und die Citigroup solche Produkte an.

Taleb selbst ist übrigens skeptisch. Der Professor am Polytechnic Institute der New York University hat selbst im Jahr 1999 den auf Tail-Risks spezialisierten Hedge Fund Empirica gegründet. Er hat die Erfahrung gemacht, dass die wenigsten Anleger die Prämienzahlung durchhalten. Denn psychologisch sei es sehr ermüdend, ständig Versicherungskosten für ein Ereignis zu bezahlen, das so gut wie nie eintritt.

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