Nur noch saubere Geschäfte bei Goldman Sachs

... nur dürfen die Mitarbeiter sie nicht mehr so nennen. Denn die unter Betrugsverdacht stehende US-Investmentbank verbietet ab sofort Kraftausdrücke in ihren E-Mails. Selbst deutsche Fäkalsprache geht nun nicht mehr durch - dafür sorgen ein elektronischer Filter und menschliche Kontrolleure, die die Mitarbeiter bei einem Ausrutscher auch mal herbeizitieren. 

Dass an der New Yorker Börse der Adrenalin-Level mitunter überschießt, ist bekannt. Auch wird an der Wall Street nicht mit Wattebällchen geworfen. Doch die teils rüden Umgangsformen in der Bank waren im Laufe der Kongressanhörungen an die Öffentlichkeit gelangt und hatten dort für „raised eyebrows“ gesorgt. So hatte ein Mitarbeiter in einer internen E-Mail eine der ins Zwielicht geratenen Transaktionen als "ein dreckiges Geschäft" bezeichnet ("one shitty deal"). Die Kongressabgeordneten ritten mit Freude auf dieser Entgleisung herum.

Goldman Sachs reagierte und stellte die Kontrollsoftware vor einigen Wochen schärfer ein. Wie das "Wall Street Journal" schrieb, findet der Filter sogar verbotene Wörter, die mit Sternchen verschleiert werden. Goldman Sachs hatte erst vor zwei Wochen Betrugsvorwürfe mit einem Vergleich aus der Welt geschafft. Dabei ging es um verheimlichte Geschäfte eines Hedge Fonds, der als Berater von Goldman auftrat und zugleich short gegen die von ihm aufgelegten Wertpapiere ging.

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