Der Euro in der Problemzone

Die Währungsmärkte wurden durch die Entscheidung der Schweizer Notenbank (SNB), den Franken (CHF) an den Euro (EUR) zu koppeln heftig durchgeschüttelt.

Die Untergrenze für das Pärchen EURUSD liegt - per Order der SNB - nun bei 1,20. Dort liegt dann eine "unlimitierte" Briefseite der SNB zum Verkauf von CHF und dem Kauf von EUR.

Die offensichtliche Frage für Investoren: Wohin mit meinem (Papier-)Geld?  Klar, ins Gold, aber Gold ist kein '(offizielles) Zahlungsmittel. Derzeit stehen die nordischen Währungen, also SEK (Schwedische Krone) und die Norwegische Krone (NOK) hoch im Kurs. Aber auch der Greenback, als Weltreservewährung, ist gesucht.

Der Dollar-Index ist charttechnisch bereits aus einer interessanten Bodenformation nach oben ausgebrochen. Der Euro ist zu 60% in diesem Korb vertreten, aber den  Big-Point hat EURUSD noch  vor sich.

Dieser liegt beim nachhaltigen Bruch der Marke von 1,40. Fällt dieser Support, hat der Euro ein Problem, denn neben der runden Zahl verläuft hier auch der Aufwärtstrend seit Juli 2010. Beim Bruch drohen schnell Kurse von 1,35 - und tiefer!

Die nächsten Tage könnten schon die Entscheidung bringen:

- Heute tagt die EZB, egal was Mr Trichet sagen wird, dem Euro sollte es - mit der einzigen Ausnahme einer meines Erachtens auszuschließenden Zinserhöhung - nicht helfen. Zu groß sind die Sorgen um den Kollaps der Eurozone.

- Bernanke, US-Notenbankchef, der ebenfalls heute spricht, wird ziemlich sicher nichts von QE3 erzählen, sondern sein Pulver trocken halten, zumindest bis zur FED-Sitzung kommende Woche. Das sollte dem Dollar zumindest nicht schaden.

- Die Aktienmärkte können jederzeit wieder unter Druck kommen, Bella Italia und den sonstigen PIGS sei Dank, vor allem im schwachen September. Das würde als sicheren Hafen für den USD und gegen den EUR sprechen.

- Technisch sieht die Bewegung seit 1,45 impulsiv aus und spricht für ein unterschreiten der Marke von 1,40.

Ergo: Trader springen einfach auf den Zug auf, sofern er sich in Bewegung setzt.