Nasdaq im und vor dem Stress

Viele Analysten sprechen derzeit von deutlich überverkauften Märkten. Das mag nicht falsch sein, allerdings gilt an der Börse auch das Prinzip, dass zeitlich übergeordnete Zeitebenen den Trend auf der untergeordneten Zeitebene dominieren.

Ein Beispiel: Wenn der Stundenchart gerade durch wichtige Supports fällt, kann der 5-Minutenchart schon mal länger als gewohnt überverkauft sein. In diesem Fall dominiert das Signal der übergeordneten Zeitebene. Mit anderen Worten: den Markt interessiert gerade die Überverkaufheit im 5-Minutenbereich nicht.

Meines Erachtens kommen die Märkte derzeit nicht hoch, weil die übergeordneten längerfristigen Trend nach unten drücken. Viele Märkte liefern Verkaufssignale auf Wochenbasis, da kann im Tageshandel der Markt länger überverkauft bleiben, als man mithin denkt.

Genau deshalb steigt der Stresspegel an den Märkten. Der Dax kämpft um die 7.000 Punkte Marke. Die 12.000 Punkte Marke ist beim Dow verloren, zumindest erstmal. Die 1.300 Punkte beim SP500 ebenso.

Der Nasdaq100 hat das Problem mit der runden Zahl - in diesem Fall 2.000 Punkte - noch nicht, die Betonung liegt jedoch auf "noch".

Dei Techbörse rumpelt gerade durch den Aufwärtstrend seit März 2009. Das Verkaufssignal würde so richtig stehen, wenn am kommenden Freitag auch der Wochenschluss unter dem unten eingezeichneten Aufwärtstrend bei aktuell 2.200 Punkten liegt. Ganz nebenbei hätte die Nasdaq dann auch eine M-Formation (Doppeltop) abgeschlossen und vollendet.

Das resultierende Kursziel: Bingo! - liegt bei 2.000 Punkten! Auch für den Gesamtmarkt wäre das kein gutes Zeichen, denn die Techwerte sind die Risikotitel. Ist der Markt "gut drauf" bilden die Techtitel die Speerspitze der Aufwärtsbewegung. Hängt der Markt in den Seilen ist es genau umgekehrt - und es sieht ganz danach aus, als ob es so kommt!

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