K+S - Zeit zu kaufen?

K+S galt lange Zeit als der König der Kalisalz Branche. Vor nicht einmal sechs Jahren zahlen Anleger noch Kurse von mehr als 90 Euro für einen Anteilsschein des Kaliproduzenten. Diese Tage sind längst vorbei. Dabei verdauen wir aktuell nicht nur den Kater nach einer übertrieben anmutenden Hausse der Vergangenheit. Nein, wir sprechen per heute über handfeste fundamentale Probleme.

Chinas Kauflust belastet

China ist sicherlich ein Problem. Ein strukturelles Problem. Der rote Drache verfügt über genug US-Dollars, um auf der Welt shoppen zu gehen und Kali-Projekte akquirieren. Das hätte Folgen für den Preis: Steigt nämlich hierdurch das Angebot bei gleichbleibender Nachfrage, dann geht der Preis weiter in die Knie. Die Margen schrumpfen in gleichem Maße, wie der Druck der Branche steigt.

Preiskartell implodiert …

Und dann wäre da noch ein kurzfristiges Problem: Der Ausstieg von Uralkali, den weltweit größten Kali-Hersteller, aus einem Joint-Venture mit dem weißrussischen Staatskonzern Belaruskali Ende Juli hatte für Turbulenzen auf dem Kalimarkt gesorgt. Damit wurde das Preiskartell  - immerhin wurde hier 40% des weltweiten Kalisalzes produziert – zerstört, was natürlich den Preis für Kali mächtig unter Druck gebracht hat! Inwiefern sich hier kurzfristig ein neues Preiskartell mit entsprechender Preismacht bilden kann, bleibt abzuwarten.

… und K+S gleich mit

Was macht also nun der Börsenliebling vergangener Tage? Fundamental scheint man sich bei der Aktien schwer zu tun und wenig weiter zu kommen. Der Chart prophezeit jedoch erst einmal wenig Gutes. Die kardinale Unterstützung bei 26,76 Euro wurde im Zuge der Kartellsprengung atomisiert.

Damit ist ein sehr negativ zu interpretierendes Chartmuster entstanden. Denn mit charttechnischen Durchbruch ist ein absteigendes Dreieck entstanden, mit entsprechend negativen Implikationen für die mittel-, vor allem aber langfristige Kursprognose. Folglich sind alle Kurse oder Kurssteigerungen unter dieser wichtigen Marke als Korrektur in einem vollkommen intakten Abwärtstrend zu bezeichnen. Nur mit einer Bewegung über diese Niveau hinaus könnte die Aktie mittelfristig wieder Land sehen – aber bis dahin ist es noch ein mehr als steiniger Weg.

Durchbruch nach unten droht

Das Tief wurde bei 15 Euro markiert. Zugegeben: Es sieht nach einem Panik-Spike aus. Demnach könnte es sich um ein finales Tief. Aber aktuell dümpelt die Aktie zwischen 23 Euro und 18 Euro herum.

Nach einer sich anbahnenden Aufwärtsdynamik sieht es derzeit nicht aus – im Gegenteil. Viel eher droht der Bruch der Unterstützungslinie nach unten. Fallen die 18 Euro, dann drohen 15 Euro und erst dann wird sich zeigen, ob das Paniktief bei 15 Euro auch wirklich ein Paniktief ist oder diesen  Namen nicht einmal verdient hat. Letztlich sollten nur hartgesottene Trader das Papier anfassen – und Gewinne eher zu schnell, als zu zögerlich mitnehmen. The Trend is your friend – und der ist bis auf weiteres nach Süden gerichtet, zumindest bei K+S. 

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